Infos zur Elektromobilität

Ladestationen Typen

Destination Charger
Hier wird das Auto nebenbei geladen, d.h. der Zweck des Aufenthalts ist nicht unbedingt das Laden des Fahrzeugs sondern z.B. der Kinobesuch, Einkaufen oder Abstellen über Nacht.

Aus diesem Grund sind die Ladeleistungen eher gering (zwischen 3,7 kW und 22 kW).
Das sind die typischen Ladestationen von next step mobility.

Schnelllader
Im Gegensatz zu den Destination Chargern sind die Schnelllader am ehesten mit einer normalen Tankstelle zu vergleichen. Die Leistungen reichen von 20 kW (eher selten) über 50 kW (aktuell sehr verbreitet) zu den Hochleistungsanlagen mit 175 bzw. 350 kW.

Ladestationen Anschlüsse

Mit Ausnahme bestimmter Speziallösungen haben sich folgende Anschlüsse durchgesetzt:
Typ2 an den Destination Chargern, teilweise mit 43 kW an den Schnellladern (nutzbar derzeit nur durch bestimmte Modelle der Renault ZOE)

CCS – europäischer Standard zum Schnellladen mit bis zu 350 kW

Chademo – asiatischer Standard zum Schnellladen, derzeit mit 50 kW, eine Erweiterung ist in Arbeit.

An Autobahnen stehen häufig sog. Tripple-Charger, diese bieten alle 3 Anschlüsse.

Eine Sonderrolle spielen die SuperCharger von Tesla. Diese können nur von Tesla Fahrzeugen genutzt werden. In Europa ist der Anschluss identisch zum Typ2 Stecker. Von Tesla wird dieser jedoch zur Schnellladung mit bis zu 130 kW verwendet.

Wie eine Ladestation finden

Oft bieten die Navigationssysteme der Fahrzeuge eine (mehr oder weniger gute) Integration der Ladestationen.
Alternativen sind App auf dem Smartphone.
Hier gibt es Apps von Abrechnungsdienstleistern wie z.B. Plugsurfing und NewMotion. Diese zeigen alle Stationen die mit den eigenen Karten genutzt werden können.
Es gibt jedoch auch unabhängige Anbieter, welche nahezu alle Stationen zeigen. Diese Apps basieren auf der Mitarbeit aller e-Autofahrer/innen.

Als Beispiel: ChargeMap und chargEV oder im Web das Verzeichnis von goingelectric.de

Wie bezahlen

Aktuell gibt es noch kein allgemein gültiges Zahlungsmittel, daher ist noch ein gewisser ‚Wildwuchs‘ vorhanden. Aus diesem Grund bietet es sich an gewisse Zugangsmedien im Fahrzeug dabei zu haben.
Auf der einen Seite benötigt man ein Medium um die Ladestation freizuschalten (siehe unten) und ein Zahlungsmittel (häufig Kreditkarte oder Paypal).

RFID Karte

Die einfachste Methode eine Ladestation freizuschalten ist die Nutzung einer RFID Karte. Hier muss man sich einmalig bei einem Anbieter registrieren und seine Daten hinterlegen.

Apps
Manche Stationen können nur per App freigeschaltet werden (z.B. Innogy oder eON).

Empfehlung:
Die Apps von NewMotion und Plugsurfing und eCharge installieren und einrichten. Damit hat man 90% der Ladestationen abgedeckt.

Geheimtipp unter e-Mobilisten: MaingauEnergie. Mit der App und Karte können sehr viele Schnelllader zu attraktiven Konditionen freigeschaltet werden.

Smartphone

Seit einiger Zeit schreibt die Ladesäulenverordnung (LSV) des Bundes den vertragsfreien Zugang zu Ladestationen vor. Dies wird durch das Anbringen eines QR Codes und einer Webseite gewährleistet.
Mit dem Smartphone wird der Code gescannt, danach das Zahlungsmittel angegeben und die Station freigeschaltet. Für einzelne Ladevorgänge ist dies gut geeignet. Bei dauerhafter Nutzung jedoch sehr umständlich.

Routenplanung

Auf der Internetseite goingelectric.de gibt es einen Routenplaner speziell für e-Fahrzeuge. Dort kann eine Fahrt unter Berücksichtigung von individuellen Parametern geplant werden, z.B. welches Fahrzeug, welche Ladekarten, Anschlüsse, Lage der Ladestation….

Ladegeschwindigkeiten

Weiter oben war bereits von Ladegeschwindigkeiten die Rede. Was bedeutet dies?
(die folgenden Angaben sind ca. Angaben und können in der Realität aufgrund verschiedener Einflüsse abweichen)

Dazu ist ein kleiner Ausflug in die Physik notwendig:
Die Kapazität eines Akkus wird in kWh angegeben, bei Nissan Leaf z.B. 40 kWh
Die Leistung wird in kW angegeben, d.h. wenn ich aus dem vollen Akku des Leaf 4 Stunden konstant 10 kW Leistung entnehme, dann ist der Akku leer.

Die Leistung einer Ladestation wird ebenfalls in kW angegeben. Leider bedeutet es nicht, dass der Leaf an einer 22 kW Station in unter 2 Stunden wieder voll ist.
Die Leistung der Station muss zu den Möglichkeiten des Fahrzeugs passen.

Schnelllader, welche den Chademo oder CCS Standard nutzen laden das Fahrzeug mit Gleichstrom. In diesem Fall fließt der Strom von der Ladestation direkt in den Akku.
Aus diesem Grund passt die Leistungsangabe hier weitestgehend, d.h. bei einer Station mit 50 kW Leistung wird der Leaf mit 50 kW geladen.
Dies ist allerdings die maximale Leistung, die der Leaf verträgt. Selbst wenn die Station mehr kann, wird der Leaf nicht mit mehr als 50 kW laden.
Gegen Ende des Ladevorgangs wird die Ladeleistung immer reduziert. Dies geschieht zum Schutz des Akkus.
Aus diesem Grund ist die Ladeleistung abhängig vom aktuellen Stand der Akkuladung und der Akkutemperatur.
Viele Chademo Stationen beenden den Ladevorgang automatisch bei 84% Akkustand. Ein weiteres Laden würde erheblich mehr Zeit beanspruchen.

An den Destination Chargern spielen weitere Faktoren eine Rolle. In Deutschland und vielen Teilen Europas erfolgt die Stromverteilung per Drehstrom. Dabei wird der Strom auf drei getrennte Leitungen (Phasen) verteilt.
Ist eine Ladestation mit 11 kW Leistung angegeben, so bringt jede der Phasen ca. 3,7 kW, bei 22 kW entsprechend 7,2 kW.
Der Nissan Leaf lädt an solchen Stationen nur mit einer Phase. Dies liegt daran, dass viele Hersteller die Fahrzeuge für den Weltmarkt konzipieren. Und weltweit betrachtet besteht die Mehrzahl der Stromnetze nur aus einer Phase.

Leider ist das noch nicht alles. Das Ladegerät des Leaf kann maximal 6,6 kW auf einer Phase verarbeiten. In Deutschland gibt es jedoch eine Regelung, die es verbietet auf einer Phase mehr als 4,6 kW zu nutzen, wenn die anderen Phasen nicht genutzt werden. Ein Teil der Ladestationen hat diese Regelung umgesetzt. Leider jedoch unterschiedlich, so wird manchmal auf 4,6 kW reduziert, es kann jedoch auch eine Drosselung auf 3,7 kW erfolgen.
Die Stationen von next step mobility liefern aktuell die volle Leistung, eine Reduzierung erfolgt nicht. Nach Möglichkeit soll dies so bleiben – über entsprechende Sondervereinbarungen mit dem Netzbetreiber ist dies unter bestimmten Bedingungen möglich.

Im Detail bedeutet dies bei einem angenommenen Verbrauch von 20 kWh/100 km (ca. Angaben)

Ladezeit für 100 km
Chademo mit 50 kW – 25 Minuten
Typ 2 – 3,7 kW – 5 Stunden 30 Minuten
Typ2 – 11 kW – 5 Stunen 30 Minuten
Typ2 – 22 kW – 3 Stunden

Reichweite nach 1 Stunde Ladung
Chademo mit 50 kW – nahezu voll – ca. 270 km
Typ 2 – 3,7 kW – 18,5 km
Typ2 – 11 kW – 18,5 km
Typ2 – 22 kW – 33 km