Ladepunkte in Karlsruhe – ein Trauerspiel

Nachdem der Aufbau von Ladepunkte in Ettlingen und Rheinstetten eine gewisse Aufmerksamkeit erzeugt hat, gab es immer wieder Anfragen von Kunden, ob man den nicht auch in Karlsruhe aktiv werden könnte.
Gerade im Stadtteil Rüppurr wäre ein Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur sinnvoll (zum aktuellen Zeitpunkt gibt es dort nur einen Schnelllader mit 2 Ladepunkten).

Vor Jahren gab es schon einmal eine Anfrage an die Stadt Karlsruhe. Damals musste von unserer Seite abgelehnt werden, da die Auflagen der Stadt zu groß waren. So wurde z.B. eine Bürgschaft für den evtl. Abbau der Ladestation gefordert.

Vor kurzem also ein neuer Versuch.

Leider wird es auch dieses Mal keine Projekte in Karlsruhe geben.

2021 hat der Gemeinderat beschlossen, dass in Karlsruhe nur Schnelllader in Form von Ladehubs errichtet werden dürfen. AC Laden wird es im öffentlichen Raum nicht geben.
Zitat: Für einen bedarfsgerechten, stromnetzdienlichen und zukunftsorientierten Aufbau von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur bedarf es neben Schnellladesäulen auch des Ausbaus der Normalladesäulen. Diese sind jedoch mit längeren Standzeiten verbunden, sodass ein höherer Flächenverbrauch hiermit einhergeht. Im öffentlichen (Straßen)-Raum soll der Ausbau von Normalladestationen daher nicht weiter verfolgt werden, da dies den beschriebenen verkehrsplanerischen Zielen einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung entgegensteht  (Zitat Ende)

Man will also nicht bestehende Parkplätze elektrifizieren, sondern die Anwohner sollen wie bisher auch ‚Tanken fahren‘.
Denn wegen der Größe, dem entstehenden Verkehr und der zu erwartenden Lärmemissionen sollen die Schnelllade-HUBs nicht im Wohnquartier errichtet werden.

Keine Frage, Schnelllader werden benötigt. Aber sie werden nicht alle Probleme lösen können. Perspektivisch wird die Anzahl der Fahrzeuge zu groß sein um mit Schnellladern diese versorgen zu können.
Gerade Parkplätze mit langer Parkdauer (Anwohnerparken über Nacht, P+R Parkplätze) sind bestens für AC Lader geeignet.

Ganz unabhängig von der Entscheidung für oder gegen AC Lader zeigt die Vorgehensweise, dass man es nicht eilig hat die Ladeinfrastruktur auszubauen.
So sollen zuerst einmal mögliche Standorte gesammelt werden. Sobald eine gewisse Anzahl vorhanden ist, wird eine Ausschreibung erfolgen (bisher ohne konkreten Termin).

Als kleines Unternehmen ist jetzt schon klar, dass eine Teilnahme an einer Ausschreibung für einen DC-Lade-HUB nicht in Frage kommt.

Damit bleibt der Zustand in Karlsruhe und speziell in Rüppurr erst einmal so wie er ist.